29. Januar 2025

Tipps für mehrsprachige Webseiten

Dominic Barker
Grafik: mehrsprachige Webseite
Du möchtest eine mehrsprachige Webseite erstellen, aber weisst nicht, wie du starten sollst? Es reicht nicht, den Inhalt lediglich zu übersetzen.

Es ist wichtig, Texte an die jeweilige Sprache und Kultur anzupassen, um nicht nur Besucher, sondern auch Suchmaschinen zu überzeugen. Eine falsch implementierte Übersetzung kann dazu führen, dass Google deine mehrsprachige Webseite nicht optimal erkennt oder Nutzer abspringen. Doch mit ein paar cleveren Tricks kannst du eine Website erstellen, die sowohl multilingual als auch suchmaschinentauglich ist!

Die passende Domainstruktur wählen

Die Wahl der geeigneten Domainstruktur ist entscheidend für den Erfolg einer mehrsprachigen Website. Wähle zunächst die Top-Level-Domain (TLD) sorgfältig aus, um die Zielregion oder das Zielpublikum optimal anzusprechen.

 

Top-Level-Domain (TLD) Auswahl:

  • Länderspezifische TLDs (ccTLDs)
    Für nationale Websites sind länderspezifische Domains wie .ch für die Schweiz oder .de für Deutschland sinnvoll. Sie signalisieren sowohl Nutzern als auch Suchmaschinen die geografische Ausrichtung der Website.
  • Generische TLDs (gTLDs)
    Für internationale Websites bietet sich .com an, da sie global anerkannt ist und keine spezifische regionale Zuordnung impliziert.

Weitere Beispiele für generische TLDs sind:

    • .net: Häufig für technologie- oder netzwerkbezogene Projekte verwendet
    • .org: Ideal für gemeinnützige Organisationen oder Communities
    • .info: Geeignet für Webseiten, die Bildungs- oder Informationsinhalte anbieten

Strukturierung mehrsprachiger Inhalte

Nach der Wahl der passenden TLD stellt sich die Frage, wie die verschiedenen Sprachversionen innerhalb der Domain organisiert werden sollen. Für die Strukturierung mehrsprachiger Inhalte stehen dir hauptsächlich zwei Optionen zur Verfügung:

  • Subdomains
    Hier wird die Sprachversion als eigenständige Subdomain vor der Hauptdomain platziert.
    Beispiel: fr.your-company.ch für die französische Version deiner Website
  • Unterverzeichnisse
    Bei dieser Variante wird die Sprachversion als Pfad zur URL hinzugefügt.
    Beispiel: your-company.ch/de/ für die deutsche Version
Welche Option wird häufiger verwendet und warum?

In der Praxis nutzen viele Websites Unterverzeichnisse für ihre mehrsprachigen Inhalte. Dies liegt daran, dass Unterverzeichnisse als Teil der Hauptdomain betrachtet werden, wodurch die gesamte Domain-Autorität gestärkt wird. Zudem erleichtert diese Struktur die Verwaltung und Pflege der Inhalte. Ob das notwendig ist, hängt vom Umfang der Website ab, der Herkunft der Besucher und vor allem davon, wie viel Zeit investiert werden muss für eine Übersetzung.  

Sprachauswahl und Usability

Die Sprachauswahl ist entscheidend für eine gute Nutzererfahrung auf einer mehrsprachigen Webseite. Sie sollte an einer gut sichtbaren und intuitiven Stelle wie rechts oben oder im Footer platziert werden, damit Nutzer schnell die gewünschte Sprachversion finden.

Bei der Darstellung der Sprachauswahl ist Vorsicht geboten, insbesondere bei der Verwendung von Flaggen. Flaggen repräsentieren Länder, nicht Sprachen, und können daher irreführend sein. Stattdessen ist es empfehlenswert, Text wie „Deutsch (DE)“ oder „English (EN)“ zu verwenden oder eine Kombination aus Text und Symbolen einzusetzen, um Klarheit zu schaffen.

Eine durchdachte und benutzerfreundliche Sprachauswahl zeigt, dass die Bedürfnisse internationaler Zielgruppen ernst genommen werden, und sorgt für ein angenehmes Nutzererlebnis.

Suchmaschinenoptimierung für mehrsprachige Inhalte

Damit deine mehrsprachige Website von Suchmaschinen wie Google richtig erkannt wird und in den Suchergebnissen gut platziert ist, solltest du einige technische Aspekte beachten. Besonders drei Themen sind hier zentral: Hreflang-Attribut, Sitemaps und Keywords.

Das Hreflang-Attribut

Das Hreflang-Attribut ist eine Art Anleitung für Suchmaschinen, mit der du zeigst, welche Sprach- und Landesversion deiner Webseite für welche Nutzer gedacht ist.

Warum ist dieser Attribut wichtig?

Ohne Hreflang können Suchmaschinen durcheinanderkommen und Nutzern die falsche Version deiner Seite anzeigen. Zum Beispiel könnte ein Nutzer aus der Deutschschweiz auf der englischen Seite landen, obwohl eine deutsche Version existiert.

Wie funktioniert es?

Das Hreflang-Attribut wird im HTML-Code deiner Seite eingefügt. Es sieht etwa so aus:

Grafik: Code hreflang
  • hreflang=“de“ zeigt an, dass die Seite auf Deutsch ist.
  • href gibt an, wo die jeweilige Sprachversion zu finden ist.
Sitemap – Die Landkarte deiner Website

Eine Sitemap ist wie eine Landkarte für Suchmaschinen. Sie zeigt, welche Seiten auf deiner Webseite existieren und wie sie miteinander verbunden sind.

Weshalb brauche ich mehrere Sitemaps?

Besonders bei mehrsprachigen Websites ist es hilfreich, jede Sprachversion mit einer eigenen Sitemap auszustatten. Dadurch wird es für Google und andere Suchmaschinen einfacher, die Struktur zu verstehen und alle Inhalte richtig zu indexieren (in den Suchergebnissen zu speichern).

Wie funktioniert es?

Eine Sitemap ist meist eine XML-Datei, die so aussehen kann:

  • <loc> gibt die URL an
  • <lastmod> zeigt, wann die Seite zuletzt aktualisiert wurde

Moderne Content-Management-Systeme wie WordPress oder unser Website Builder erstellen Sitemaps automatisch.

Keywords – Die Wörter, die Nutzer suchen

Keywords sind die Begriffe oder Phrasen, die Menschen bei Google oder anderen Suchmaschinen eingeben, um Informationen zu finden.

Was ist besonders zu beachten?

Wenn du die richtigen Keywords in deinen Texten verwendest, können Nutzer deine Webseite leichter finden. Achte dabei darauf, dass in jeder Sprache und Region ganz andere Keywords relevant sein könnten.

Ein Nutzer in Grossbritannien sucht vielleicht nach „holiday homes“, während in den USA „vacation rentals“ häufiger eingegeben wird. Beide Begriffe bedeuten das Gleiche, werden aber in unterschiedlichen Regionen unterschiedlich verwendet.

Wie findest du die richtigen Keywords?

Nutze kostenlose Tools wie den Google Keyword Planner, um herauszufinden, welche Begriffe in deinen Zielregionen beliebt sind.

Grafik: Hallo in mehreren Sprachen
Regionale Unterschiede berücksichtigen

Die Übersetzung deiner mehrsprachigen Webseite ist nur der erste Schritt. Damit deine Inhalte in verschiedenen Ländern und Regionen auch wirklich überzeugen, solltest du kulturelle und sprachliche Unterschiede sowie lokale Gewohnheiten berücksichtigen.

Kulturelle Unterschiede in der Sprache

Auch wenn viele Websites in der Deutschschweiz auf Hochdeutsch verfasst sind, gibt es Begriffe, die typisch schweizerisch bleiben. Ein Beispiel ist das Wort „Spital“, das in der Schweiz gebräuchlich ist, während in Deutschland „Krankenhaus“ verwendet wird.

Ähnliche Unterschiede gibt es im Französischen: Während in der Schweiz „septante“ genutzt wird, sagt man in Frankreich „soixante-dix“.

Im Englischen unterscheiden sich Wörter zwischen dem UK und den USA, zum Beispiel „flat“ (UK) und „apartment“ (USA).

Solche Feinheiten machen den Unterschied und zeigen, dass du die kulturellen Eigenheiten deiner Zielgruppen respektierst.

Währungen

Passe die Währungen an, wenn deine Produkte in unterschiedlichen Ländern angeboten werden. Wenn du ausschliesslich in der Schweiz tätig bist, kannst du beispielsweise in allen Sprachversionen „CHF“ verwenden.

Masseinheiten

Bei Masseinheiten ist es wichtig, die Gewohnheiten der Zielgruppe zu berücksichtigen. Sprichst du mit deiner englischen Seite vor allem Kunden in den USA an, solltest du statt Kilogramm und Zentimeter lieber Pfund und Zoll verwenden, da das imperiale System dort gängig ist.

Risiken: Mehraufwand bedenken

Der Schritt hin zu einer multilingualen Website ist spannend, bringt aber auch Herausforderungen und viel Zeitaufwand mit sich. Dein Content muss ab jetzt in allen angebotenen Sprachen verfügbar sein – und das nicht nur für neue Seiten oder Blogartikel. Auch bestehende Inhalte, Metadaten, Landingpages und sogar Marketingkampagnen müssen angepasst werden. Plane von Anfang an genügend Zeit und Ressourcen ein, um die Mehrsprachigkeit konsequent und nachhaltig umzusetzen.

Tipp: Überlege dir, welche Sprachen für dein Zielpublikum wirklich relevant sind. Manchmal ist weniger mehr!

Langfristige Pflege und Content-Strategie

Damit deine Webseite langfristig erfolgreich bleibt, ist eine kontinuierliche Pflege entscheidend.

Stelle neue Inhalte wie Blogbeiträge oder Produktseiten in allen angebotenen Sprachen bereit. Dabei ist es wichtig, nicht nur zu übersetzen, sondern die Inhalte auch an die jeweilige Zielgruppe anzupassen, um Relevanz und Nutzerbindung zu stärken.

Überprüfe und aktualisiere auch bestehende Inhalte regelmässig. Änderungen an Produkten, Dienstleistungen oder rechtlichen Informationen müssen konsistent in allen Sprachversionen angepasst werden. Ein klar strukturierter Workflow hilft dir dabei, den Überblick zu behalten und sicherzustellen, dass keine Sprachversion vernachlässigt wird.

Tools für die Verwaltung mehrsprachiger Inhalte

Die richtige Wahl von Tools kann die Verwaltung mehrsprachiger Inhalte erheblich erleichtern. Unser Website Builder bietet eine integrierte Mehrsprachigkeitsfunktion, mit der Inhalte unkompliziert in mehreren Sprachen angezeigt werden können. Für WordPress stehen Plugins wie TranslatePress oder Polylang zur Verfügung, die es ermöglichen, Webseiten effizient zu übersetzen und zu verwalten.

Auch andere CMS-Systeme bieten entweder mehrsprachige Plugins oder bereits integrierte Funktionen. Es ist jedoch wichtig, die Optionen beim jeweiligen CMS vorab genau zu prüfen. So lässt sich feststellen, ob das System den spezifischen Anforderungen gerecht wird oder ob es Einschränkungen gibt, die die Verwaltung mehrsprachiger Inhalte erschweren könnten. Eine gründliche Evaluation hilft dabei, ein CMS auszuwählen, das nicht nur leistungsfähig, sondern auch benutzerfreundlich für mehrsprachige Projekte ist.

Fazit

Eine gut gepflegte mehrsprachige Webseite zeigt Professionalität, schafft Vertrauen und bietet ein optimales Nutzererlebnis für internationale Zielgruppen. Mit der richtigen Strategie und den passenden Tools bleibt deine Webseite langfristig erfolgreich.

Mehr Spannendes

Grafik: WordPress-Staging
WordPress-Staging: Die sichere Testumgebung
Grafik: SEO
10 SEO-Tricks, um deine Platzierung zu steigern​
Grafik: E-Mail Fehler
5 typische E-Mail-Fehler und wie du sie behebst